Nonverbale Kommunikation im Gespräch – Editorial
Autor:
Sager, Sven F.; Bührig, Kristin
Aufsatztitel:
Nonverbale Kommunikation im Gespräch – Editorial
Heftnummer:
70
Seiten:
5-17
Sie kommt immer mehr ins Gespräch, obwohl sie immer schon im Gespräch
war. Das, wovon hier die Rede ist, ist die so genannte nonverbale
Kommunikation. Und mit dem Gespräch, in das sie zusehends mehr gerät,
ist natürlich der linguistisch-gesprächsanalytische
Wissenschaftsdiskurs gemeint, der in den letzten Jahren in verstärktem
Maße sich all jener kommunikativ relevanten Aktivitäten in Gesprächen
zugewandt hat, die gemeinhin immer noch mit dem etwas problematischen
Terminus des Nonverbalen belegt werden. Dass dieses Nonverbale
allerdings immer schon Teil des Gesprächs war – und hiermit sind jetzt
all die (Alltags)gespräche gemeint, die eben Gegenstand jenes erwähnten
Wissenschaftsdiskurses der Gesprächsanalyse sind – ist eine Erkenntnis,
die sich immer mehr und immer stärker durchzusetzen beginnt – auch wenn
sie in der gesamten Gesprächslinguistik immer noch nicht die ihr
gebührende Anerkennung gefunden hat. Denn eigentlich kann man
face-to-face Gespräche, die ja durch die gleichzeitige Gegenwart aller
Gesprächsteilnehmerinnen und Gesprächsteilnehmer geprägt sind, nicht
wirklich umfassend und adäquat analysieren, beschränkt man sich nur und
lediglich auf das Verbale in ihnen. Was natürlich nicht heißen soll,
dass für jede analytische Fragestellung stets alle Dimensionen des
Nonverbalen in voller Breite berücksichtigt werden müssen. Dennoch ist
das Nonverbale immer Teil des Gesprächs bzw. ein Gespräch ist stets das
komplexe Zusammenspiel unterschiedlichster Aktivitäten des Körpers, die
gleichzeitig bzw. in Verschränkung mit der verbalen Lautsprache eine im
wahrsten Sinne des Wortes bedeutende Rolle für die Kommunikation
spielen.
Die Forschungen in diesem Bereich haben sich allerdings zunächst in
unterschiedlichem Maße unabhängig bzw. ohne direkten Bezug zum
Sprachlichen entwickelt. Die frühste Beschäftigung mit den körperlichen
Aspekten der Kommunikation findet sich bereits in der antiken Rhetorik,
die neben der Erfindung (inventio), der Gliederung (dispositio) und der
Darstellung (elocutio) der Gedanken sowie dem Memorieren der Rede
(memoria) auch den Vortrag der Rede (actio/pronuntiatio) reflektierte.
Im Rahmen dieser actio spielte dann vor allem Gestik, Mimik und
Körperhaltung eine Rolle (cf. hierzu Göttert 1991; Maier-Eichhorn 1989;
zusammenfassende Darstellungen finden sich bei Müller 1998, 25ff.;
Hübler 2001, 121ff.; Kühn 2002, 22ff.). Abgesehen von den
eher anekdotischen Erzählungen über Demosthenes (384–322 v. Chr.)
von Kieselsteinen im Mund, der Hilfe einer Lanze zur besseren
Körperhaltung oder dem Anreden gegen die Meeresbrandung liegen Ansätze
einer Theoriebildung zur Rhetorik erstmals bei Theophrast (371–287
v. Chr.) vor. Eine wirkliche systematische Ausarbeitung hat dann
mit der römischen Herennius-Rhetorik in den 80er Jahren v. Chr.
eingesetzt (Hübler 2001, 123), die etwa zeitgleich zu der Rhetorik
Ciceros (106–43 v. Chr.) vorliegt. Die wohl ausführlichste
Behandlung der actio in der Antike findet sich aber bei Quintilian (ca.
35–100 n. Chr.). Über verschiedene Rezeptionen im Mittelalter wird
diese in der Neuzeit ausführlich bei Bulwer 1654 und dann wieder bei
Austin 1806 behandelt (ausführlich dazu Hübler 2001).
Eine empirische Behandlung nonverbaler Kommunikation im heutigen
Verständnis dürfte jedoch erstmals mit Darwins Arbeit von 1872 über den
„Ausdruck der Gemüthsbewegungen bei dem Menschen und den Thieren“
vorgelegt worden sein. In dieser frühen Arbeit zur Mimik wird bereits
eine grundsätzliche Problematik deutlich, die dann vor allem in den
dreißiger Jahren des 20. Jahrhunderts einen breiten Raum in der
Erforschung der nonverbalen Kommunikation eingenommen hat: die
sogenannte nature-nurture Debatte (eine ausführliche Behandlung dieser
Natur-Kultur Kontroverse findet sich in Wuketits 1990). Dabei ging es
um die Frage, ob menschliches (nonverbales) Verhalten angeboren oder
erworben sei.
Diese Frage ist letztlich bis in die heutige Diskussion nicht völlig
erloschen, obwohl gerade im Bereich der Mimik und Gestik viele Arbeiten
das Verhältnis von Angeborenem und Erworbenem schon recht deutlich
gemacht haben. Heute geht man gemeinhin davon aus – und dies ist vor
allem ein Verdienst von Humanwissenschaften wie der Humanethologie
(Eibl-Eibesfeldt 1984) der Soziobiologie (Voland 2000) oder der
evolutionären Psychologie (Buss 2003) –, dass beide Komponenten
gleichermaßen eine Rolle spielen und menschliches Verhalten stets eine
Natur-Kultur Verschränkung aufweist, die sich bis in das verbale
Verhalten hineinzieht (cf. hierzu Sager 1995; Sager 2004).
Eine erste ausführliche Auseinandersetzung zu diesem Problembereich
stellt die vergleichende Arbeit von Efron 1941 dar, in der er die
Gestik von osteuropäischen Juden und süditalienischen Einwanderern in
unterschiedlichen Umgebungen in New York City untersuchte (cf. hierzu
auch Müller 1998, 56ff.). Aufbauend auf dieser Arbeit entwickeln
vor allem Ekman/Friesen 1969 ein funktionales Klassifikationssystem von
Gesten, das bis heute in der Gestikforschung Verwendung findet. Ebenso
wie bei Efron sind die Arbeiten von Ekman/Friesen zur Gestik wie
späterhin dann auch zur Mimik (Ekman/Friesen 1978; Ekman/Friesen/Hager
2002), die auf der Arbeit des schwedischen Anatomen Hjortsjös 1969
aufbauen, kulturvergleichend. Ebenfalls kulturvergleichend arbeitete
Hall 1966 bei der Ausarbeitung seiner als Proxemik bezeichneten Studien
zum Distanzverhalten von Menschen. In all diesen Arbeiten zeigten sich
klare kulturelle Unterschiede im jeweils betrachteten nonverbalen
Verhalten – also der Mimik, der Gestik und der Distanzregulierung.
Gleichwohl wurde deutlich, dass es für alle diese Bereiche auch
gleichsam anthropologische Grundlagen gibt, die für alle Menschen
universell gelten, die aber in der jeweiligen Kultur unterschiedlich
modifiziert und spezifiziert werden (cf. dazu auch Argyle 1975). Dies
wird vor allem in dem jahrelangen groß angelegten kulturvergleichenden
Forschungsprogramm des Humanethologen Eibl-Eibesfeldt (Eibl-Eibesfeldt
1970; 1973; 1976; 1984; Eibl-Eibesfeldt/Schievenhöfel/Heeschen 1989)
bzw. des Biologen Morris (Morris 1968; 1977; 1985; 1994; Morris et al.
1979) deutlich.
Ein weiterer Pionier der Forschung zur nonverbalen Kommunikation ist
Birdwhistell 1952, der in Anlehnung an die strukturalistische
Phonologie im Rahmen seiner als Kinesik bezeichneten Forschungen
Elemente einer Körpersprache zu entdecken versuchte, die er als Kineme
oder Kinemorphe bezeichnete. Auch wenn sich dieser Ansatz als nicht
durchgängig praktikabel erwiesen hat, sind die Unterscheidungen, die
Birdwhistell 1970 hinsichtlich der als relevant zu erachtenden Bereiche
der nonverbalen Kommunikation getroffen hat, durchaus noch von
Bedeutung.
Auf der Basis der bisher erwähnten Arbeiten hat die nonverbale
Kommunikationsforschung vor allem in den 70er und 80er Jahren des 20.
Jahrhunderts einen deutlichen Aufschwung erlebt. Hier wurden neben den
zentralen Themen der Gestik und Mimik dann auch Bereiche der
Körperhaltung und Körperorientierung, von Blickkontakt und
Distanzverhalten in eine großen Anzahl von Einzeluntersuchungen
behandelt, deren Ergebnisse in einer Reihe von Sammeldarstellungen bzw.
Sammelbänden gut dokumentiert vorliegt (Scheflen 1972; Argyle 1975;
Scherer/Wallbott 1979; Key 1980; Key 1982; Ekman 1982; Scherer/Ekman
1982; Siegman/Feldstein 1987; DeVito/Hecht 1990; Burgoon et al. 1996).
Dabei kam aber auch immer mehr neben der isolierten Betrachtung von
einzelnen nonverbalen Verhaltensweisen das Zusammenwirken mehrerer oder
aller dieser Formen der Kommunikation in den Blick (cf. etwa Duncan
1974; Kendon 1980; Ekman et al. 1976; einen Sammelband dazu stellt Key
1980 dar). Auch spielte das Verbale eine zunehmend große Rolle, in
deren Zusammenhang bzw. in Relation zu dem das Nonverbale betrachtet
wurde (Scherer 1979; Kendon 1980; 1987; Streeck 1993; McNeill 1995).
Dies ging einher mit dem zu dieser Zeit – also Anfang der 70er
Jahre – einsetzenden Trend, Mündlichkeit als Gegenstand der
Linguistik anzuerkennen. Das führte u. a. dazu, dass die damit
zusammenhängen–den methodischen Fragen einer Erfassung und Fixierung
mündlicher Sprachdaten – also die Korpus- und die
Transkriptionsproblematik – zunehmend mehr diskutiert wurden. Eine
zentrale Rolle spielte dabei in Deutschland die in den späten 60er
Jahren gegründete Forschungsstelle für gesprochene deutsche
Standardsprache des Instituts für Deutsche Sprache in Mannheim (Moser
et al 1974). Zunächst in Kiel später dann für etliche Jahre in Freiburg
angesiedelt, wurden an dieser Forschungsstelle im Zusammenhang mit der
Erstellung eines umfangreichen Korpus zur gesprochenen Sprache
verschiedene Transkriptionssysteme entwickelt, die sich allerdings auf
das verbale Display konzentrierten (Steger et al. 1971ff). Allerdings
wurden von anderen Transkriptionsverfahren – etwa dem HIAT –
durchaus recht früh auch schon nonverbale Aspekte der Kommunikation
berücksichtigt (Ehlich 1993; Ehlich/Rehbein 1976; Ehlich/Rehbein 1981);
bzw. es wurden ausgearbeitete Transkriptionsverfahren speziell für das
Nonverbale entwickelt, so etwa das Berner System zur Dokumentation
nonverbaler Interaktion (etwa Frey et al 1979; Frey et al. 1981; Frey
1984; einen guten und aktuellen Überblick über die
Transkriptionsproblematik bietet die Monographie von Dittmar 2004).
An die oben erwähnten Überlegungen zur Relation von Nonverbalem und
Verbalem schließen sich folgerichtig dann auch die verschiedenen
Arbeiten im deutschen Raum an, die das nonverbale Verhalten im Rahmen
von gesprächsanalytischen Ansätzen betrachten bzw. die die nonverbale
Kommunikation konsequent in gesprächsanalytische Untersuchungen zu
integrieren versuchen (etwa Steuble 1986; Weinrich 1992; Schönherr
1997; Müller 1998; Dreischer 2001; Hübler 2001; Kühn 2002). In all
diesen Arbeiten wird deutlich, dass letztlich das Nonverbale nicht aus
dem Gespräch ausgeklammert bleiben darf und dass das Verbale stets auch
von den Gesprächspartnern selbst immer im Zusammenhang und in
Verbindung mit dem Nonverbalen geplant, realisiert und verstanden wird.
Dass allerdings die Gesprächsforschung wie die verschiedenen anderen
wissenschaftlichen Disziplinen, die sich mit diesen Phänomenen
befassen, immer noch auch ein terminologisches Problem mit der genauen
Bezeichnung dieses Gegenstandsbereichs haben, liegt mit Sicherheit an
genau jener Betonung des Verbalen, die vor allem die
Gesprächslinguistik bisher kennzeichnet hat. Dass man einen
Gegenstandsbereich einer Wissenschaft gleichsam dadurch zu bestimmen
versucht, dass man sagt, was er nicht ist – nämlich
nonverbal –, entbehrt nicht einer gewissen Skurrilität.
Schließlich ist ein Hammer oder ein Hühnerei auch nicht verbal, obwohl
sie, wie man hoffen kann, nur in den seltensten Fällen für die
Kommunikation benutzt werden. Auch wir haben uns im Titel dieses
OBST-Bandes des Terminus nonverbal wieder bedient – nicht weil wir
ihn für zutreffend, sondern lediglich für im Augenblick fest etabliert
ansehen – und damit als einen Terminus, mit dem wir die meisten
Leserinnen und Leser erreichen bzw. dort abholen können, wo sie im
Augenblick stehen.
Dennoch müssen auch wir sagen, was genau gemeint ist, wenn wir von
nonverbal sprechen. Es hat gerade auch in letzter Zeit durchaus nicht
an Versuchen gefehlt, diesen Bereich des Nonverbalen genauer positiv zu
bestimmen und zu bezeichnen (cf. etwa exemplarisch Delhees,
1993, 29; Nöth 2000, 293ff.; Sager 2001, 1069 bzw.
1133f.; Kühn 2002, 49ff.). Dabei hat sich im Wesentlichen eine
kombinierte kanal- und kodespezifische Sichtweise etabliert, die
bereits in der Systematik älterer Arbeiten (etwa Birdwhistell 1952)
auftritt, dann vor allem aber in solchen aus den 70er und 80er Jahren
(etwa Argyle 1975; Scherer/Wallbott 1979; Wallbott 1982)
angewandt wurde. Danach hat man zunächst übertragungskanalspezifische
Modalitäten unterschieden wie auditiv, visuell, taktil, olfaktorisch,
thermal und gustatorisch, innerhalb derer wieder kodespezifische
Differenzierungen vorgenommen wurden, wie etwa im visuellen Kanal das
mimische, gestische Köperhaltungs- oder Distanzverhalten oder im
taktilen Bereich etwa das aktive Berühren des eigenen Körpers, das des
Partners oder von Gegenständen (real oder nur imaginativ). Hieraus
haben sich in der Forschung Bereiche herausgebildet wie Mimik,
Gestik/Körperhaltung, Proxemik, Haptik, Olfaktorik. Daneben gibt es
auch noch einen Bereich, der letztlich die Grenze dieses Problemfeldes
darstellt und in eine allgemeine Kulturanthropologie hinausführt: der
Bereich der persönlichen Erscheinung wie Körperbau, Kleidung, Frisur,
Körperkennzeichnungen, Accessoires, etc. (Argyle 1985, 303ff.; Sudijc
1985; Morris 1985; Kühn 2002, 52).
Für die Gesprächsforschung sind nun – auch und vor allem
hinsichtlich des Problemaspekts der Transkription dieser
kommunikativen Aktivitäten – nicht alle diese Kanäle von
gleicher Bedeutung. So lassen sich neben dem auditiven Kanal mit der
verbalen Sprache sowie allen paraverbalen und prosodischen Merkmalen
eigentlich nur der visuelle und der taktile Bereich wirklich erfassen.
Zwar spielen in bestimmten Bereichen menschlicher Begegnung (etwa bei
Eltern-Kind, sexuell-erotisch motivierten Interaktionen oder anderen
Begegnungen mit mehr oder weniger intensivem Körperkontakt bzw. großer
Nähe) auch die anderen Wahrnehmungskanäle des Olfaktorischen, Thermalen
und Gustatorischen eine Rolle. Dennoch lassen sich diese Bereiche
zunächst für den Großteil der in der Gesprächslinguistik betrachteten
Gespräche ausklammern – zumal wir bisher keine auch nur in
Ansätzen adäquaten Formen der Dokumentation für diese Aktivitäten
besitzen.
Auf der Basis solcher Überlegungen lässt sich in Anlehnung und
Weiterführung der von Sager 2001, 1133 vorgeschlagenen Systematik,
die sich des von Birdwhistell 1952 eingeführten Terminus der Kinesik
(also des Bewegungsverhaltens) wie des in der Ethologie üblichen
Begriffs des Displays – also eines kommunikativ relevanten
Verhaltens (Sager 2004, 123ff.) – bedient, eine Systematik
der kinesischen Displays vorschlagen, die folgende Bereiche
unterscheidet:
• Pantomimik: Bewegungen und Positionen des gesamten Körpers
• Gestik: Bewegungen der Arme und Hände
• Kopforientierung: Axialausrichtung durch den Kopf
• Rumpforientierung: Axialausrichtung durch den Rumpf
• Soziotaktiler Kontakt: Fremdberührungen
• Objekttaktiler Kontakt: Gegenstandsberührungen und –manipulationen
• Fiktivtaktiler Kontakt: Imaginative Berührungen von Personen oder Objekten (Kühn 2002)
Die für die Gesprächsforschung relevanten Bereiche der Kinesik können
damit terminologisch prononciert gefasst werden als: Mimik, Pantomimik,
Gestik, Axialorientierung, Haptik und Proxemik.
Wie diese knappe Skizzierung einer möglichen Systematik deutlich machen
dürfte, ist damit ein weiter Bereich gesprächsanalytischer Forschung
abgesteckt. In der Vergangenheit standen diese Bereiche in sehr
unterschiedlichem Maße im Fokus wissenschaftlichen Interesses. Während
die Bereiche der Mimik (etwa Ekman/Friesen/Hager 2002), und Gestik
(etwa McNeill 1995), wie oben bereits erwähnt, recht intensiv behandelt
wurden, waren Blickkontakt (cf. etwa die Beiträge in Wallbott/ Scherer
1979, 59ff. bzw. die Darstellung in Argyle 1975/1985, 217ff.;
cf. aber auch die recht ausführliche Darstellung in Ehlich/Rehbein
1982) und Körperhaltung (etwa Scheflen 1964; Rehbein 2001; Rehbein et
al. 2001) deutlich weniger von Interesse. Die Proxemik wurde zwar durch
ihren Begründer Hall recht ausführlich behandelt (Hall 1959; Hall
1966), dann aber in der Folge bis heute nicht wirklich weiter
entwickelt. Ebenso ist der gesamte übrige Bereich der Axialorientierung
und der Haptik deutlich unterrepräsentiert (zur Behandlung der
gesprächsanalytischen Dokumentation von Axialorientierung und Proxemik
cf. Sager 2000). Im engeren Bereich der Gesprächsforschung sind diese
Verhältnisse analog und noch wesentlich prägnanter: Hier ist bisher
außer der Gestik und Mimik kein anderer Bereich der Kinesik wirklich
ernsthaft untersucht worden. Dennoch dürfte es aber inzwischen
unbestritten sein, und in diesem Sinne argumentieren auch alle im
vorliegenden Heft abgedruckten Artikel, dass die Berücksichtigung
kinesischer neben den verbalen und prosodischen Displays innerhalb der
Gesprächslinguistik nicht mehr vernachlässigt werden darf (cf. dazu
auch Schmitt 2005, 23).
Vor allem die Beiträge von Silke Büttner, Christa Heilmann, Christine
Kühn, Sven F. Sager, Beatrix Schönherr, Pamela Steen und Lotte
Weinreich liefern ein entschiedenes Plädoyer und wegweisende
Hilfestellungen für eine Untersuchung von Gesprächen unter
Berücksichtung kinesischer Ausdrucksformen. Eine solche Untersuchung
basiert, allein schon unter der Absicht, den Mitvollzug der
Argumentation auf Seiten der Leserschaft zu sichern, notwendigerweise
auf einer Dokumentation kinesischer Ausdruckformen im Rahmen einer
Transkription. Sven F. Sager, Lotte Weinrich und Silke Büttner zeigen
in ihren Beiträgen Möglichkeiten zu einer solchen Dokumentation und
ihrem Nutzen für bzw. ihrer Anwendbarkeit in einer Analyse von
Gesprächen auf. Dabei widmet sich Weinrich vor allem der Entwicklung
eines „gestischen Vokabulars“, Büttner schlägt eine Differenzierung des
„Berner Systems zur Zeitreihennotation“ vor und Sager entwickelt ein
einheitliches Beschreibungssystem für Gesten.
Für ein integratives Sprache-Körper-Konzept plädiert Christine Kühn und
widmet sich in ihren Analysen insbesondere dem Beitrag, den
nicht-konventionalisierte Gesten in der mündlichen Kommunikation am
Prozess der Sinnkonstitution leisten.
Wie sind kinesische Ausdrucksformen zu verstehen? Mit dieser Frage
thematisiert Pamela Steen einen neuralgischen Punkt der Kommunikation
bzw. ihrer Analyse, den Steen vor dem Hintergrund betrachtet, dass
mimische und gestische Formen phylogenetisch älter sind als verbale
Ausdrucksformen. In ihrem Beitrag verdeutlicht Steen zum einen
exemplarisch anthropologisch-konstitutionelle Dispositionen im
nonverbalen Verhalten und zeigt dabei auf, wie gezeigte Gesten oder
Mimiken heute verstanden werden können, wenn ihre stammesgeschichtliche
Entwicklung berücksichtigt wird.
Christa Heilmann stellt in ihrem Beitrag ein Klassifikationssystem
körperlicher Ausdrucksbewegungen in Anlehnung an die Zeichentrichonomie
von Peirce vor. Mit Blick auf die Notwendigkeit einer Berücksichtigung
nonverbaler Kommunikation in einer Gesprächsanalyse macht Heilmann in
ihrem Beitrag des Weiteren deutlich, in welcher Weise
Unterbrechungsversuche in Gesprächen in ihrem Erfolg oder Misserfolg
auch von para- und extralingualen Parametern beeinflusst sein können.
Dass die Verteilung des Rederechtes maßgeblich durch kinesische
Ausdrucksformen mit gestaltet wird, zeigt ebenfalls Lotte Weinrich in
ihrer Untersuchung mehrerer Ausgaben der Talkshow Sabine Christiansen.
In der Analyse des Zusammenwirkens von Sprache und Gestik zum Zwecke
der Demonstration von Zuhören sowie beim Erklären und beim Belehren
eines Gesprächspartners liefert Weinrich Einblicke in eine politische
Rhetorik, die in der genannten Fernsehsendung praktiziert wird. Um
Kommunikation im Fernsehen geht es auch in den Beiträgen von Beatrix
Schönherr und Kristin Bührig. Sie richten ihr Augenmerk ähnlich wie
Weinrich auf bestimmte Bereiche der Kommunikation, deren Charakteristik
sich erst durch eine Berücksichtigung nonverbaler Kommunikation in der
Analyse erschließt. So weist Beatrix Schönherr in ihrem Beitrag
typische Kopfbewegungen und den Einsatz von Handgesten in der
Anmoderation von Nachrichtensendungen des österreichischen Fernsehens
nach. Bührig untersucht den Einsatz einer bestimmten Geste in der
Inszenierung einer Interviewpersiflage im Rahmen einer
Unterhaltungssendung. Das Zusammenspiel von Gesten und verbaler
Kommunikation steht auch im Mittelpunkt des historisch ausgerichteten
Beitrags von Joachim Gessinger und Manuela Böhm. Sie geben einen
Einblick in die Gestenforschung Diderots, der seine Beobachtungen in
Überlegungen zum Einsatz von Gesten in der Bühnendarstellung münden
lässt.
Eine jede analytische Fragestellung sollte auch eine Reflexion darüber
enthalten, welche Phänomene betrachtet und berücksichtigt werden sollen
und warum gerade diese interessant und relevant für die Analyse sind.
Dass diese Auswahl dadurch erfolgen kann, Regelmäßigkeiten des
Einsatzes kinesischer Ausdrucksformen im Gesprächsverlauf zu
rekonstruieren, ist eine Möglichkeit, die Beatrix Schönherr und Kristin
Bührig in ihren Beiträgen verfolgen.
Die in diesem Band versammelten Beiträge liefern eine Art Querschnitt
durch die theoretisch, methodologisch und phänomenologischen
Dimensionen einer Untersuchung nonverbaler Kommunikation im Gespräch.
Wir hoffen daher, dass dieses OBST-Heft im Zusammenhang mit den
entsprechenden Monographien einen weiteren Schub gibt, der die
Forschung in diesem Bereich der Gesprächslinguistik weiter anregen und
fördern wird.
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